Der schönste Ort der Welt (Pak Beng, Luang Prabang, Vang Vieng, Vientiane, Hua Hin, Kanchanaburi)

Der schönste Ort der Welt (Pak Beng, Luang Prabang, Vang Vieng, Vientiane, Hua Hin, Kanchanaburi)

Den im letzten Reisebericht angekuendigten Grenzuebertritt nach Laos habe ich problemlos geschafft. Nach Erledigung der Zollformalitaeten und dem Geldwechsel zu einem ziemlich beschissenen Kurs hiess es Einschiffen auf einem der superbequemen Holzboote.

Ich bin ja nun wirklich kein Riese, aber die Holzbaenke auf dem Boot waren so eng aufeinander platziert, dass ich kaum sitzen konnte und mit den Knien am vorderen Holzbank anstiess. Als nach 20 Minuten immer noch mehr Reisende auf das Boot stiegen und dieses kurz vor dem Absaufen war, hatten die lieben laotischen Seeleute dann doch erbarmen mit uns und oeffneten den Zugang zu einem weiteren Boot. Es wurde versichert, dass sowohl das erste als auch das zweite Boot an der gleichen Stelle zum Uebernachten in Pak Beng anlegen wuerden. So liess ich also mein Gepaeck auf dem ersten und kletterte rueber ins zweite Boot. Auf dem zweiten Boot waren die Holzbaenke nicht an der Wand festgeschraubt, sodass ich mir durch Schieben der Baenke etwas mehr Beinfreiheit ergattern konnte. Etwa eine Stunde nach dem Einschiffen fuhren wir dann auch tatsaechlich los auf dem Mekong Richtung Luang Prabang.

Unterwegs auf dem Mekong
Unterwegs auf dem Mekong

Nach etwa 7 Stunden legten wir in Pak Beng an um zu uebernachten. Natuerlich legte aber das Boot mit meinem Rucksack nicht an der gleichen Stelle an. Nach einigem Rumgefrage und einem kleinen Fussmarsch fand ich dann aber mein Gepaeckboot gut vertaeut hinter vier anderen Booten. Nun ging die lange Suche nach meinem Rucksack los: Ich musste ueber schmale Planken und vier Boote klettern. Danach hiess es dann, im chaotischen Gepaeckraum den richtigen Rucksack zu finden und nachher schwer beladen wieder zurueck ans Ufer zu kommen. Irgendwann habe ich das alles aber geschafft, ein Hotel gefunden und mich frueh auf’s Ohr gehauen. Mit Schlafen war allerdings in der Nacht nicht viel, weil irgend so ein Depp mit seiner elektrischen Gitarre und schrecklichem Gesang ein Privatkonzert im benachbarten Guest House gab.

Frueh am naechsten Morgen nahmen wir die zweite Etappe unserer Bootsfahrt nach Luang Prabang in Angriff. Die Laos-Fuzzis machten dazu folgende Angaben:

Abfahrt: 09:00h
Fahrtdauer: 6h
Ankunft: 17:00h

Man braucht ja kein mathematisches Genie zu sein um zu erkennen, dass hier irgend etwas nicht stimmt. Aber in Laos nimmt man das alles halt nicht so genau. So hat es mich dann auch nicht uebermaessig gewundert, als wir erst so gegen 18:00h in Luang Prabang ankamen.

Am Bootssteg in Luang Prabang wurde ich von Oli empfangen. Unser Wiedersehen im fernen Laos haben wir natuerlich feiern muessen und so kamen wir erst relativ spaet und leicht angeheitert ins Bett. Ich waere vielleicht noch heiterer gewesen, wenn ich da schon gewusst haette, was fuer einen wunderschoenen Ort ich am naechsten Tag sehen wuerde.

Nach einem ausgiebigen Katerfruehstueck reisten wir per Tuktuk und Boot zum Tad Sae Wasserfall. Die Reise dahin war bereits ziemlich beeindruckend, als wir aber dann beim Wasserfall ankamen, war ich total ueberwaeltigt! Tad Sae ist nicht nur ein Wasserfall, sondern eine Kaskade unzaehliger Kalkbecken, gefuellt mit tuerkisblauem Wasser! Die Becken werden aus einem Bach gespeist, welcher aus dem dichten Dschungel zum Wasserfall fliesst. Ich glaube ernsthaft, dass dies der schoenste Ort ist, welchen ich je gesehen habe!

Tad Sae Wasserfall
Tad Sae Wasserfall

Natuerlich haben wir diese wunderschoene Landschaft ausgiebig erkundigt und der eine von uns ging auch in den Becken schwimmen. (Der andere ist halt ein Hosenschiisser…. 😉

Luang Prabang
Luang Prabang

Luang Prabang ist ein ganz nettes Staedtchen mit vielen Restaurants, Shops, Bananenbaeumen und gelegentlichen Stromausfaellen. So schoen Luang Prabang aber auch ist, reisten wir am 17. November weiter in Richtung Sueden nach Vang Vieng. Die Busfahrt fuehrte auf kurvenreichen Strassen in grosse Hoehen, durch einfache Huettendoerfer und wunderschoene Landschaften.

Fahrt von Luang Prabang nach Vang Vieng
Fahrt von Luang Prabang nach Vang Vieng

Vang Vieng ist vor allem fuer zwei Dinge bekannt: Nichtstun und Tubing. So haben auch wir uns erstmal ausgiebig dem Nichtstun gewidmet. Der eine von uns beiden hat dann natuerlich auch noch das Tubing ausprobieren muessen. Tubing heisst ganz einfach, sich einen aufgeblasenen Lastwagenschlauch zu schnappen, damit den Fluss runterzutreiben und an den zahlreichen Bars entlang des Flusses kurze Pausen einzulegen. Der andere von uns beiden hatte wieder mal zu viel Angst davor, nass zu werden und hat sich deshalb statt des Schlauches ein Plastikboetli gemietet.

Nach ein paar Tagen ging es dann, wieder per Bus, weiter nach Vientiane, der Hauptstadt von Laos. All zu viel gibt es in Vientiane nicht zu sehen. Wir haben dort nur einen Tag verbracht. Nach dem Besuch eines Tempels (den Namen weiss ich nicht mehr und die entsprechende Seite mit dem Stadtplan habe ich aus meinem Lonely Planet herausgerissen) gingen wir zum Bowlen. Der Rueckweg zum Hotel fuehrte uns am Nationalstadion von Laos vorbei, in welchem gerade ein Fussballspiel lief. Bei einem Eintrittspreis von 30 Rappen konnten wir uns dieses Spektakel natuerlich nicht entgehen lassen. Gespielt wurde um den Laos President Cup und die Begegnung hiess Savannaket gegen Champasak. War eine ziemlich amuesante Sache und wir hatten zwei Sitzreihen vor uns unseren ganz privaten Kommentator. Leider war der Kommentar nur in Laotisch, aber «Bai Loi! Bai Loi!» versteht ja jeder und dass er laufend den Goalie zusammengeschissen hat, konnten wir an der Gestik erkennen. Das Spiel endete uebrigens 2:0 fuer meine Mannschaft. Weiss aber nicht mehr, ob das jetzt Savannaket oder Champasak war.

Am 22. November verliessen wir Laos und reisten ueber die durch Japan gesponserte Friendship Bridge zurueck nach Thailand. Nachdem wir uns in Pak Chong im Swiss House nochmals so richtig gestaerkt hatten, trennten sich die Wege von Oli und mir vorlaeufig. Waehrend Oli nach Ko Chang ging, reiste ich zuerst mal etwas an die Beach nach Hua Hin und dann nach Kanchanaburi. In Kanchanaburi steht die beruehmte Bruecke am Kwai. Gestern Abend wurde diese Bruecke aber leider bombardiert.

Die Bruecke am Kwai unter Beschuss
Die Bruecke am Kwai unter Beschuss

Da jetzt also die Hauptattraktion von Kanchanaburi weggebombt ist, habe ich heute diese Stadt verlassen und bin jetzt in Bangkok an der Busstation. Hier warte ich auf den Nachtbus, welcher mich nach Chumphon bringen wird. Morgen frueh geht es dann von dort per Boot auf die kleine Insel Ko Tao.

Schreibe einen Kommentar