Die grosse Reise (Hoi An, Nha Trang, Mui Ne, Saigon, Phnom Penh)

Die grosse Reise (Hoi An, Nha Trang, Mui Ne, Saigon, Phnom Penh)

Waehrend den letzten zwoelf Tagen habe ich eine ziemlich weite Strecke zurueckgelegt. Entsprechend umfangreich ist auch mein neuester Reisebericht. Ich habe die ganze Kueste Vietnams per Bus bereist, das Mekong Delta besucht und bin dann per Boot ueber den Mekong River nach Kambodscha gefahren.

Die erste Teilstrecke fuehrte mich ueber Nacht von Hanoi nach Hue. Aus unbekannten Gruenden sind wir in Hanoi erst sehr spaet losgefahren und unterwegs musste dann auch noch ein Reifen gewechselt werden. So dauerte die Busreise statt zwoelf dann insgesamt 15 Stunden und wir sind erst um 9h bei stroehmendem Regen in Hue angekommen. Im Bus habe ich Hamze, wieder mal ein Israeli, kennengelernt, mit welchem ich dann die naechsten paar Tage zusammen gereist bin.

Wegen des Regenwetters in Hue haben sich Hamze und ich entschlossen, noch am gleichen Tag weiter zu reisen. So haben wir uns 5 Stunden lang in Hue mit Billiardspielen beschaeftigt, bevor wir dann um 14h den Bus nach Hoi An genommen haben.

Hoi An ist ein nettes Staedtchen mit vielen alten franzoesischen Bauten. Die Stadt ist vor allem bekannt wegen den vielen Schneidern, bei welchen man sich kostenguenstig massgeschneiderte Kleider anfertigen lassen kann. Allerdings habe ich dann spaeter von zwei Schweizerinnen erfahren, dass massgeschneidert in Vietnam nicht unbedingt heissen muss, dass die Kleider auch passen!

Hoi An
Hoi An

Neben den Schneidern hat Hoi An aber vor allem auch viele nette Restaurants, in welchen man hervorragend essen oder auch mal nur einen Nachmittag lang Bier trinken und das Treiben auf der Strasse und dem Fluss beobachten kann.

Aussicht auf Strasse und Fluss in Hoi An
Aussicht auf Strasse und Fluss in Hoi An

In einem dieser kleinen Restaurants habe ich dann auch zwei Chileninnen wieder getroffen, mit welchen ich bereits einen lustigen Abend beim Karaoke auf Cat Ba Island verbracht habe.

Wir haben es aber, trotz dem vielen Essen und Trinken, doch auch geschafft die nahe gelegenen Ruinen von My Son zu besuchen. My Son war vom 4. bis zum 13. Jahrhundert eine bedeutende religioese Staette. Die Ruinen waren zwar recht eindruecklich, aber leider waren Hamze und ich nicht ganz in der Verfassung, um den Besuch so richtig zu geniessen. Wir waren naemlich in der Nacht bis um 4:30h im Ausgang und haben unseren Tourbus um 5h nur noch ganz knapp erreicht.

Ruinen von My Son
Ruinen von My Son

Am gleichen Abend ging es dann bereits wieder weiter nach Nha Trang. Der Nachtbus war zwar sehr unbequem, mit unserem Schlafmanko konnten Hamze und ich aber trotzdem sehr gut schlafen! Bei einem Zwischenhalt habe ich die Schweizerin Steffi kennengelernt, welche zusammen mit einer weiteren Schweizerin und einer Hollaenderin im gleichen Bus unterwegs war.

Um 6h morgens sind wir in Nha Trang angekommen. Meine beiden Bekannten aus Chile waren bereits am Vortag nach Nha Trang gereist und haben fuer Hamze und mich ein Zimmer vorreserviert und eine «Booze Cruise» fuer uns alle gebucht. So ging es dann also, kaum in Nha Trang angekommen, auf eine Bootsrundfahrt zu verschiedenen Inseln bei Nha Trang.

Neben der schoenen Landschaft und dem Schnorcheln war vor allem die Happy Hour nach dem Mittagessen auf dem Boot einer der Hoehepunkte! Es wurden eine schwimmende Bar und Schwimmreifen ins Wasser gelassen und kostenlos Wein ausgeschenkt. Dank vielen trinkfesten Briten und dem kostenlosen Wein war die Stimmung natuerlich hervorragned und die ganze Rundfahrt sehr lustig!

Floating Bar
Floating Bar

Am Abend haben Hamze und ich dann auch die beiden Schweizerinnen aus dem Nachtbus wieder getroffen. Auf eine Beschreibung der Umstaende, unter welchen wir uns wieder getroffen haben, verzichte ich an dieser Stelle. Nur so viel: es hat mit der Orientierungsfaehigkeit von Steffi zu tun ;-). Zusammen mit den beiden Schweizerinnen, den Chileninnen und den Briten von der «Booze Cruise» verbrachten wir, nachdem Hamze und ich ein ausgezeichnetes indisches Essen genossen haben, einen lustigen Abend in der Why Not Bar.

Den darauffolgenden Tag verbrachte ich mit Ausschlafen und einem kurzen Besuch am Strand, bevor es dann am spaeten Nachmittag wieder angefangen hat zu regnen. Es blieb noch Zeit fuer ein Gruppenfoto, bevor sich dann die beiden Chilenninen auf den Weg nach Saigon machten und auch Hamze und ich am naechsten Tag in unterschiedliche Richtungen weiter reisten.

Constanza, Eugenia, Hamze et moi
Constanza, Eugenia, Hamze et moi

Fuer mich ging die Reise am naechsten Tag weiter nach Mui Ne. Mui Ne lebt vor allem von der Produktion von Fischsauce, was man auch gut riechen kann, und von den vielen Ferienresorts entlang dem Strand. In Mui Ne wollte ich eigentlich nach der Ankunft die beiden Schweizerinnen wieder treffen. Leider hatte ich aber in der Nacht zuvor mein Handy verloren und konnte mich darum nach der Ankunft nicht bei ihnen melden. So habe ich halt selber ein Hotel gesucht und am Nachmittag die, wenig spektakulaeren, Sandduenen besucht.

Durch Zufall, und im extrem langgezogenen Mui Ne ist das wirklich ein Riesenzufall, habe ich aber am spaeten Nachmittag die beiden dann doch wieder getroffen und zusammen mit ihnen, einem Hollaender und einem Bayern, einen gemuetlichen Abend in der Pogo Bar verbracht.

Da es in Mui Ne nicht viel zu tun und zu sehen gibt, ging die Reise am naechsten Tag bereits wieder weiter und zwar nach Saigon. Auch die beiden Schweizerinnen Steffi und Fabienne sind am gleichen Tag nach Saigon gereist und ich habe die naechsten Tage mit ihnen und ein paar anderen Reisenden verbracht.

Am ersten Tag nach unserer Ankunft in Saigon, also am 20. Oktober, besuchte ich die Tunnel von Cu Chi, in welchen sich waehrend dem Vietnam Krieg vietnamesische Freiheitskaempfer versteckt und den Amis erfolgreich Widerstand geleistet haben. Zu sehen gab es neben den Tunnels auch die raffinierten Fallen, welche so manchem amerikanischen Soldaten zum Verhaengnis wurden.

Ein etwa 100 Meter langer Tunnel steht Besuchern offen und kann begangen werden. Die Tunnels sind extrem eng und es ist kaum vorstellbar, dass Leute im Krieg hier drinnen Tage verbracht und viele Kilometer zurueck gelegt haben!

Cu Chi Tunnel
Cu Chi Tunnel

Eines der Highlights in Saigon war das Fondue Essen! Es gibt dort tatsaechlich ein Restaurant, welches Kaesefondue serviert! Natuerlich mussten wir als Schweizer das ausprobieren und auch einen Hollaender konnten wir dazu ueberreden, uns zu begleiten. Das Fondue wurde etwas unkonventionell serviert und der Kaese hatte sich irgendwie nicht so richtig mit dem Weisswein vermischen wollen, aber geschmeckt hat das Ganze dann doch viel besser, als es ausgesehen hat.

Saigon Fondue
Saigon Fondue

Nach zwei Tagen in Saigon machte ich mich dann am 22. Oktober, zusammen mit Fabienne, auf zu einer Tour durch das Mekong Delta. Es war aeusserst interessant, das einfache Leben der Leute an den Flusslaeufen des Mekong zu beobachten und einen schwimmenden Markt sowie eine Fabrik fuer Kokosnussbonbons zu besuchen.

Leben im Mekong Delta
Leben im Mekong Delta

Gegen Abend ging es dann auf das Boot, welches uns ueber Nacht weiter Flussaufwaerts brachte. Das Essen auf dem Boot war zwar, nach dem bisher immer sehr guten vietnamesischen Essen, eher enttaeuschend. Dafuer verbrachten wir aber einen lustigen Abend bei langweiligen vietnamesischen Kartenspielen und viel Bier an Bord des Schiffes.

Kartenspiel auf dem Mekong River
Kartenspiel auf dem Mekong River

Am naechsten Morgen teilte sich dann unsere Gruppe auf. Die einen machten sich auf den Rueckweg nach Saigon, waehrend die anderen, so auch ich, den Weg nach Kambodscha in Angriff nahmen. Bevor wir das Boot nach Phnom Penh bestiegen, besuchten wir aber noch eine schwimmende Fischfarm und ein Dorf der Cham, einer muslimischen Minderheit in Vietnam.

Frau in einem Cham-Dorf
Frau in einem Cham-Dorf

Gestern Abend bin ich in Phnom Penh angekommen und habe heute die Killing Fields besucht, wo die Khmer Rouge in den 70er-Jahren tausende von Leuten auf brutalste Weise hingerichtet haben. War schon erschreckend zu sehen, wozu Menschen faehig sein koennen.

Morgen geht es per Bus weiter nach Siem Reap, wo es ein erfreulicheres Kapitel aus der Geschichte dieses Landes zu sehen gibt. Bei Siem Reap befinden sich naemlich die Tempel von Ankor, wo unter anderem das scheinbar groesste religioese Gebaeude der Welt, der Tempel von Ankor Wat, steht.

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